Georgien | Nana Ek’vt’imišvili „Das Birnenfeld“

„Das Birnenfeld“ ist harter Stoff. Und es ist das literarische Debut von Filmemacherin Nana Ek’vt’imišvili. Ausgezeichnet mit dem georgischen Litera-Preis geht das Buch dahin, wo es wehtut: in einen Tbilissier Randbezirk, zu Lela, einer 18-jährigen, die dort im „Internat für geistig beeinträchtigte Kinder“ lebt. Sie kümmert sich um die Jüngeren, ist Mädchen für alles, kennt die Hoffnungen und Biografien der Kinder – auch die der sogenannten Helden, die es aus der „Irrenschule“ geschafft haben. Lela, die sich bisweilen verkauft, um ihrem Freund Irakli den Englischunterricht zu finanzieren, kennt aus eigener Erfahrung auch die Abgründe des Internats: Geschichtslehrer Vano missbraucht die Neuankömmlinge und Lela will ihn dafür töten.
„Das Birnenfeld“ ist ein heftiges Junge-Erwachsenen-Buch über den Umgang mit Menschen mit geistiger Beeinträchtigung, über ausgenutzte Abhängigkeiten, Minderwertigkeitsgefühle und die irre Idee, die eigene Situation vielleicht ändern zu können.

 

Msxlebis mindori (Das Birnenfeld) Book Cover Msxlebis mindori (Das Birnenfeld)
Bakur Sulakauris gamomc'emloba
2015
221
Nana Ek'vt'imišvili
ab 16 Jahren