Das Mädchen Nabu ist selbstbewusst. Als sein Haus abbrennt, beschließt es, die Familie zurückzulassen und wegzugehen. Unterwegs trifft Nabu auf Soldaten, Polizisten, Zollbeamte, die sie aufhalten wollen: Mauern, Zäune und Schmerz lägen vor ihr. Der Weg wird immer beschwerlicher – es gibt unsichtbare Mauern, Zäune, Hindernisse. Ermattet gelangt sie über das Meer an einen Touristenstrand: Einige bedeuten Nabu, wieder ins Wasser zu gehen, einige, die Häuser aufzusuchen. Wie Nabu sich entscheidet, bleibt offen. Ein mulmiges Gefühl bleibt zurück.
Jarosław Mikołajewski ist Autor und Lyriker, und er macht aus dieser Reise eine poetische Geschichte. Sein lakonischer Ton lässt das Geschehen gleichnishaft und ist dennoch verstörend. In gewisser Analogie dazu stehen die Illustrationen von Joanna Rusinek. Sie hat latent Angst einflößende Bilder für Nabus Flucht gefunden – so wie die riesenhaften, offen stehenden und schreienden Soldatenmünder, die dennoch nicht zu verstehen sind.
Wędrówka Nabu (Nabus Reise)
Wydawnictwo Austeria
2016
56 Seiten
Jarosław Mikołajewski
Joanna Rusinek
ab 7 Jahren