Wenn man sich das erste Mal verliebt, teilt sich das Leben in ein Davor und ein Danach. An jener Gabelung ist Timofei angekommen als er die gehörlose Marina kennenlernt. Sie sitzt morgens im selben Bus zur Schule wie er. Zarte erste Bande, aufgeregte Missverständnisse und das fürchterlich-schöne Karussell von unsicherer Verliebtheit nimmt seinen Lauf. Ein Schuljahr lang.
Es könnte eine Teenie-Lovestory sein wie viele andere, doch selten wird sie so treffend seziert und wieder zu einer Geschichte zusammengesetzt wie von Nikolai Ponomaryov. Mit pointierten Beschreibungen und schönem Sound erzählt er aus Timofeis Sicht, was diejenigen, die das erste Mal ernsthaft verliebt sind, umtreibt: Sie ringen um Ausdrucksmöglichkeiten für jenes neue Gefühl, wundern sich über die Dinge, die sie tun, und wissen nicht, wie sie umgehen sollen mit dem gegenüber oder gar mit sich selbst. Erzählerisch als Rückblick gerahmt, weiß Timofei Jahre später: dort irgendwo war sein „Punkt der Bifurkation“.
KompasGid Izdatel'skij Dom
2019
341 Seiten
Nikolai Ponomaryov
ab 12 Jahren