Nina Daševskaja gehört seit einiger Zeit sicherlich zu den beliebtesten jungen russischen Kinderbuchautorinnen, um die sich nicht nur die Verlage reißen, sondern auch Publikum und Kritiker. Nahezu jedes ihrer Kinderbücher wurde ausgezeichnet – so auch „Ich bin keine Schlafmütze!“.
Die wunderbare Figur des 13-jährigen Ignat erzählt – durchgängig aus der Ich-Perspektive – von seiner Stadt Moskau, von Schule, Familie. Bei ihm ist alles Rhythmus, Geschwindigkeit, Takt: Das Rolltreppenfahren in der Metro, die vorbeiziehenden Häuser und Bäume, wenn er durch die Stadt rollert. Dass er seine Wahrnehmungen und Empfindungen mit jemandem teilt ist jedoch rar; Ignat behält vieles für sich und ist in sich gekehrt. Mit ihrem großen Gespür für Musikalität von Sprache und Sprachrhythmus erzählt Nina Daševskaja eine städtische Kindheit, bei der heutige Herausforderungen für Kinder und Familien, wie ADHS oder die High-Speed-Leistungs-Gesellschaft durch das Prisma kindlicher Wahrnehmung angedeutet werden.
Samokat
2016
157 Seiten
Nina Daševskaja
ab 10 Jahren