Serbien | Stefan Tićmi „Ich bin Akiko“

Mit „Ich bin Akiko“ legt Stefan Tićmi einen erzählenden Text vor, der hochgradig poetisch ist und dessen Worte geschmeidig dahin fließen. Wie mit einem Refrain stellt sich seine Protagonistin Akiko darin immer wieder vor, so als ob sie sich ihrer Existenz versichere. Sie erzählt, was sie ausmacht (Haut, die nach altem Papier riecht), was sie mag (ihr Herz auf vier Punkten – ihr Fahrrad) und was nicht (bestimmte Worte). Akiko spricht mit nassen Handtüchern, die durch ihre Tropfen antworten, mit dem Baobab-Baum und mit ihrem Vater, der nachts oft schlecht schläft und Albträume hat und der seine Tochter sehr liebt. Was genau in Akikos Leben und Familie vorgeht, bleibt vage, aber das stört überhaupt nicht. Denn die vielen einzelnen Eindrücke fügen sich zu einer wunderbaren impressionistischen Atmosphäre zusammen, die die ganze Wärme, Schönheit und Melancholie von Akikos Welt – wie auch immer sie tatsächlich aussieht – wiederzugeben vermag.

 

Ja sam Akiko (Ich bin Akiko) Book Cover Ja sam Akiko (Ich bin Akiko)
Laguna
2018
95
Stefan Tićmi
ab 8 Jahren