Russland | Marija Boteva: Eis in Waffelbechern

In diesem Buch bleibt man hĂ€ngen! Man stolpert ĂŒber Formulierungen, Sprachbilder und hat nachzudenken: Worum geht es hier wirklich?

In drei sehr unterschiedlichen Geschichten verhandelt Marija Boteva (*1980) a) Zusammenleben und Auseinanderbrechen einer Pflegefamilie, b) das Sich-Selbst-Finden in einer neuen Klasse c) die Beziehung zwischen MĂ€dchen und Junge (und zwischen MĂ€dchen und Mutter). Das WIE dieses Verhandelns ist jedoch spannend. So erfĂ€hrt man von der Familienkrise nur lakonisch-poetisch: der Vater bricht gern in „unbekannte Ferne“ auf; die emotionale InstabilitĂ€t der Ich-ErzĂ€hlerin in der dritten Geschichte wird nur in der Diskrepanz spĂŒrbar, dass sie ihren Freund kĂŒhl „Irgendein Mensch“ nennt, aber beim ErzĂ€hlen viele Phrasen wiederholt wie bei einer Übersprunghandlung. – Hinter all dem deutet sich jedoch eine weitere Ebene an: die NĂ€he der ErzĂ€hlerin zur und das langsame Sich-Lösen von der Mutter.

Dreimal typische Teenagerproblematik – dreimal sprachliche Außergewöhnlichkeit.

 

MoroĆŸenoe v vafel’nych stakančikach (Eis in Waffelbechern) Book Cover MoroĆŸenoe v vafel’nych stakančikach (Eis in Waffelbechern)
KompasGid
2013
157
Marija Boteva
ab 12 Jahren