Dem unendlich großen Wunsch, nur ein einziges Mal die eigene Mutter gesehen, gesprochen, umarmt zu haben, spürt das preisgekrönte Jugendbuchdebüt von Vasilena Spasova nach. Für die Ich-Erzählerin erfüllt sich dieser Wunsch nicht, denn sie wächst als Waise in einem Heim heran und hat ihre Mutter nie kennen lernen dürfen. Um der Mutter nah zu sein, schreibt die Ich-Erzählerin Briefe: an die Mutter, an sich und niemanden. Keiner der Briefe ist zum Versand bestimmt. Stattdessen sind sie Zeugnisse einer schmerzhaften, da einseitigen Tochter-Mutter-Beziehung und gewähren den Leser:innen beklemmend ehrliche Einsichten in das Innenleben der Protagonistin. Zwischen die Beschreibungen des Alltags und der Beziehungen zu anderen Kindern im Heim mischen sich immer wieder Denkschleifen der Ich-Erzählerin über sich und das (Nicht-)Verhältnis zu ihrer Mutter. Dicht geschrieben, entwickeln sich die Briefe zu einem bitteren Roman über die Verlorenheit einer jungen Frau.
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Pisma do teb, do neja i do nikogo (Briefe an dich, an sie und an niemanden)
Žanet 45
2021
84 Seiten
Vasilena Spasova
Eva Vasileva
ab 14 Jahren