In Litauen ist Ignė Zaramabaitė als Autorin für Kinderbücher bekannt und legt mit „Juodavandeniai“ ihren ersten, sehr spannenden Roman für Jugendliche vor. Er kreist um die 16-jährige Anika, die unerkannt in das Dorf ihrer Kindheit zurückkehrt und mit dem sie Ausgrenzungserfahrungen, Mobbing und Probleme in der eigenen Familie verbindet. Dass Anika aufgrund ihres veränderten Äußeren von niemandem erkannt wird, befeuert die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und mit ihrer eigenen Identität. Das titelgebende „Black Water“ weist auf die dunkle Atmosphäre des Romans hin, der neben der Coming-of-Age-Story auch ein mysteriöser Thriller über menschliche Abgründe ist: Wie schwarzes Wasser seien die Menschen permanent in Veränderung und hinter der schimmernden Oberfläche nicht in ihrem Wesen erkennbar. Doch es bleibt nicht bei diesem Bild. Eine vermeintlich spaßige Nacht in einem verlassenen, überfluteten Gehöft wird zu einem ganz konkreten Albtraum für Anika und ihre „Freunde“.
Nieko rimto
2020
187 Seiten
Ignė Zaramabaitė
ab 14 Jahren