Ein Pärchen fährt mit seinem Volvo durch sommerliche Urlaubslandschaften in Frankreich. Unterwegs heftet sich eine Spinne an den Außenspiegel. Das Tier wird zum Weggefährten, der nach einem Autocrash verzweifelt vom Pärchen gesucht und wieder gefunden wird. Kurz vor der Heimkehr trennen sich die Wege der ungleichen Reisepartner: Der Spinne wäre es zu eisig in Polen, sodass sie sich auf den Außenspiegel eines LKW gen Süden setzt.
Meisterlich reduzieren sowohl Michał Łozińskis (*1980) Text als auch Marta Ignerskas (*1978) Illustrationen die Geschichte auf das Elementarste, die dabei inhaltliche Konkretheit und metaphorische Abstraktion vereint: Die Spinne wird zum Kreis, der Volvo ist ein schwarzes Quadrat, der Außenspiegel ein gerahmtes Rechteck; Straßenverläufe, Spinnenweben – Balken, Linien. Bisweilen bleiben ganze Seiten monochrom tunnelschwarz; je nachdem, wo der Volvo lang fährt.
Wie anrührend diese Formsprache ist, wenn man mit ihr eine Geschichte erzählt, hätten zwei der besten polnischen Vertreter ihrer Zünfte nicht besser zeigen können. Was für ein Buch!
Kultura Gniewu
2013
64
Mikołaj Łoziński
Marta Ignerska
ab 4 Jahren