Borys Orkan, 16, sieht sich auf einmal einer nicht gekannten Traurigkeit gegenüber. Als eine Depression diagnostiziert wird, ist es seiner Mutter peinlich: Sie leugnet die Krankheit ihres Sohnes. Seine Freunde dringen nicht zu Borys durch. Er hat vielmehr den Eindruck, dass sie ihn nicht verstehen oder sich sogar gegen ihn wenden. Umgekehrt gelingt es ihm nicht mehr, sich anderen mitzuteilen. Es entwickelt sich eine toxische Freundschaft mit Misza, der von Selbstmord fasziniert ist und Borys infiltriert. Die Flucht in eine „Beziehung“ mit einem Mädchen scheitert. Irgendwann ist Borys alles zu viel; er unternimmt einen Suizidversuch, den er nur knapp überlebt. Ewa Nowak wagt sich in „Orkan depresja“ an das wichtige, virulente, aber häufig tabuisierte Thema der Depression unter Jugendlichen heran. Vielschichtig modelliert sie in dem Roman die komplexe Problematik der Krankheit, wie sie sich äußert, mit welchenGedankenstrudeln die Betroffenen leben und mit welchen gesellschaftlichen Stereotypen sie konfrontiert werden.

 

Titel: Orkan depresja (Depression – Selbstmordversuch)
Verlag: HarperCollins Polska
Erscheinungsdatum: 2020
Seiten: 303 Seiten
Text von: Ewa Nowak
Empfohlenes Lesealter: ab 15 Jahren