Russland | Nina Daševskaja „Der wahre Klang. Tvorogov“

„Ich will nur ein Beobachter sein“, sagt der 15-jährige Vanja Tvorogov, der sich selbst als Außenseiter, Faulpelz und Versager bezeichnet. Aber das ist nur seine Art, gegen die Welt der Erwachsenen zu protestieren. Vanja ist auf der Suche nach „dem wahren Klang“, seiner eigenen Stimme. Und das erfordert eine Menge Nachdenken. „Du kannst nicht nur Beobachter sein, sondern auch Zeuge“, schlägt seine Lehrerin vor. Der neue Roman der renommierten Autorin Nina Dashevskaja zeigt das intensive Leben junger Menschen, die von den aktuellen Ereignissen überrollt werden. „Ich habe Angst, zur Armee zu gehen“, sagt Vanja zu seinen Freunden, „ich will einfach nicht gehen. Der Mensch ist dafür nicht geschaffen“. Allmählich begreift Vanja, dass auch Erwachsene danach streben, „ihre eigene Stimme“ zu erheben und sich nicht damit zufriedengeben, den Status zu akzeptieren. Als er seinen Vater bei einer Demonstration auf der Straße sieht, überwindet Vanja seine Verlegenheit und stellt sich zur Unterstützung daneben. Die Geschichte ist als Dialog zwischen Vanja und dem Erzähler aufgebaut. Die Erwachsenenstimme führt nicht nur wichtige Argumente ein, sondern ist auch ein Zuhörer für Vanja, der zum Zeugen geworden ist. (Olga Maeots)

Poisk zvuka. Tvorogov (Der wahre Klang. Tvorogov) Book Cover Poisk zvuka. Tvorogov (Der wahre Klang. Tvorogov)
Samokat
2021
141
Nina Daševskaja
ab 14 Jahren