Handeln hat Konsequenzen. In einer kleinen Stadt läuft das Leben uniform und in packpapierbraun ab – alle Einwohner ähneln einander. Dann kommt ein Fremder mit seinem kleinen Hund in die Stadt. Nicht nur, dass er einen bunten Mantel trägt und aus der uniformen packpapierbraunen Masse durch sein Äußeres heraussticht; er verhält sich auch anders als es die Einwohner der Stadt gewohnt sind: er spielt mit seinem Hund, sitzt gedankenverloren auf einer Bank herum, genießt es, Wasser aus dem städtischen Brunnen zu trinken.
Der Fremde ist mysteriös – darum scharren sich die Kinder des Ortes mit Interesse um ihn. Sie necken ihn und seinen Hund, stellen den beiden nach (während die Erwachsenen eher hinter vorgehaltener Hand tuscheln). Die Lage „eskaliert“, als ein Junge dem Fremden ein Bein stellt und dieser zu Boden geht. Der Mann will die Stadt verlassen, und der Junge – wohl im Wissen, etwas Falsches getan zu haben – geht ihm nach. Erneut beweist der Fremde seine „Außergewöhnlichkeit“: Er weist den Jungen nicht zurecht oder zahlt mit gleicher Münze heim, sondern fragt den Jungen, ob er ihn umarmen dürfe. Seit diesem Zeitpunkt begegnet die Stadt und begegnen deren Einwohner Ungerechtigkeit und Intoleranz mit einer festen Umarmung.
Neli Kodrič Filipićs Geschichte führt vor Augen, dass Taten Folgen haben – im schlechten wie im guten Sinne. So bleibt es nicht ohne Konsequenz, dass eine Stadt einen Fremden ausgrenzt und sogar physisch zum Ausdruck bringt „Du passt hier nicht her!“. Dass diese Konsequenz jedoch eine Umarmung, eine Geste von Friedfertigkeit und Nächsten- bzw. Fremdenliebe ist, hat auch wieder Folgen: Perspektive und Verhalten einer ganzen Stadt ändern sich!
Ali te lahko objamem močno? (Darf ich dich fest umarmen?)
Mladinska knjiga
2011
24
Neli Kodrič Filipić
Damijan Stepančič
ab 5 Jahren