Nikita liebt es, spazieren zu gehen. Mit seiner Mama ist er täglich unterwegs und findet neue Hinterhöfe und neue Wege durch die Stadt. Eines Tages begegnet er einem Großvater, und von nun an führt Nikitas Weg immer zu der Bank, vor der der Großvater steht und ihm einen Apfel schenken wird. Als der Junge zunächst erkrankt und später ein Fahrrad bekommt, ändern sich die Wege und die gewohnten Begegnungen der beiden bleiben aus. Erst als das Fahrrad kaputt ist und Nikita erneut zu Fuß unterwegs ist, trifft er den alten Mann wieder. Wie früher bekommt er einen Apfel, der jedoch schrumpelig geworden ist. Natalya Evdokimova legt sehr viel in diese kleine Geschichte. Mit großer Symbolkraft erzählt sie vom Kindsein und vom Altsein und von der zarten Beziehung, die die beiden Protagonisten eingehen. Das Buch legt hierfür zwei parallele Erzählstränge an, die einerseits den agilen Jungen vorstellen, andererseits die Schwere, Langsamkeit und Ruhe des Mannes zeigen, bis sich ihre Wege kreuzen und erneut trennen.
Knižnyj Dom Anastasii Orlovoj
2020
27 Seiten
Natal’ja Evdokimova
Irina Gavrilova
ab 4 Jahren